Mit den unterschiedlichen Fräsköpfen ist ein vielfältiger Einsatz möglich. Beton, Mauerwerk, Stahlbeton und Holz können entfernt werden. Mit den unterschiedlichen Trommeln (Anordnung der Meißel) sind wiederum unterschiedliche Arbeitseinsätze möglich. Hier gibt es die Abbruch-, Löse- und Profiliertrommel.
Die auf den Trommeln montierten Meißelköpfe können nicht wieder aufgearbeitet werden.
Die Fräsen lassen sich im Erdbau, Tiefbau, Kanalbau, Straßenbau und natürlich im Abbruch einsetzen. Durch die Vielseitigkeit ist eine hohe Auslastung der Hydraulikbagger möglich.
Hier links eine Profiliertrommel. An Fräse und Schnellwechsler sind zusätzliche Abstandshalter, die es ermöglichen, einen weitesgehend gleichmäßigen Abtrag zu gewährleisten.
Der Vortrieb der Fräse wird mit dem Ausleger des Baggers erzielt. Bei jedem Einsatz sollte anhand des Materials genau bestimmt werden, welcher Meißeltyp eingesetzt wird. Der Einsatz einer Fräse ist immer teurer als der Einsatz anderer Werkzeuge, kann aber, weil es die Umstände hergeben, die bessere Wahl sein. Als Beispiel sei hier der Abtrag von aufgeblühtem Beton in einer Schleuse genannt. Hier ist es dann möglich, den Beton bis zu einer bestimmten Stärke abzutragen. Dies ist dann gleichmäßig machbar, während der Einsatz eines Hydraulikhammers hier unklare Ergebnisse liefern würde.
Fräsen können ohne große weitere Vorbereitung auch unter Wasser eingesetzt werden. Da der Baggerfahrer aber in der Regel unter Wasser nicht gucken kann, ist hier umsichtiges Arbeiten gefragt. Denn die Hydraulikschläuche können sich an einem Unterwasserbauteil z. B. verhaken und abreißen. Daher sollte hier einer zusätzlichen Befestigung der Schläuche besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt werden. Ideal wäre hier natürlich der Einsatz eines hydraulischen Schnellwechslers, da dabei nur noch kurze oder im Gehäuse versteckte Schläuche eingesetzt werden können.
Im Abbruch ist die Fräse eine gute Alternative zum Hydraulikhammer, wenn die Baumaßnahme in einem Gebiet liegt, wo das Thema Geräuschemissionen zu berücksichtigen ist. Da die Meißel auf der Trommel schneller abnutzen, ist der Einsatz teurer, als wenn man den Hydraulikhammer nutzen würde.Ein Einsatz im Beton ist mit einer hohen Staubentwicklung verbunden, daher ist bei langem Einsatz eine Berieselung sinnvoll. Im Stahlbeton befindlicher Bewehrungsstahl kann bis zu ca. 30 mm Stärke weggefräst werden.
Holzfräsen sind mit Schäleinsätzen ausgerüstet. Schnell drehende Fräsen lassen die Holzspäne weit fliegen. An Böschungen oder im Wald spielt das vielleicht keine Rolle, aber sobald Wurzelstöcke innerorts entfernt werden müssen, wird das zum Problem. Fräsen mit Untersetzungen schälen das Material ab. Sie drehen langsamer, aber haben erheblich mehr Drehmoment. Das abgefräste Material bleibt nahe am zu entfernenden Wurzelstock. Somit ist zu überlegen, was die Hauptarbeit der Fräse sein wird.
Ein weiterer Bereich der Fräsen sind die Schlitzfräsen. Sie werden eingesetzt für vorbereitende Abbrucharbeiten durch einen materialschwächenden Schlitz oder im Straßenbau für einen genauen Schnitt, um einen zu erneuernden Teil genau abzugrenzen. Dazu kommen noch Flächenfräsen, welche zum Ausbessern von Asphalt eingesetzt werden. Flächenfräsen sind bis zu einer Frästiefe von rund 20 cm erhältlich.
Sogar das Entrosten von großen Stahlflächen ist mit einer Fräse möglich. Hier wird der Meißelträger allerdings ausgetauscht und durch eine Trommel ersetzt, welche mit Stahlketten bestückt ist. Wird z.B. beim entrosten von Schiffskörpern verwendet.
Beim Einsatz im Beton ist unbedingt auf den Meißelhalter zu achten. Sobald die Halter angegriffen sind, müssen sie unter Umständen getauscht werden. Das ist Zeit- und Kostenintensiv. Das bedeutet, das die Meißel bei erreichen der Abnutzungsgrenze spätestens auszutauschen sind.
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