Fallbrecher

Der Fallbrecher ist in Deutschland ein sehr seltenes Werkzeug. In erster Linie arbeitet dieses Gerät in Stahlwerken. Dort reduziert er die Abkühlzeit eines noch glühendes Schlackebären um mehrere Tage. Sprich, er zerschlägt ihn in mehrere Teile, wodurch die kleineren Teile schneller auskühlen. Aber auch im Abbruch von schweren Betonteilen sowie großen Betonflächen kann er eingesetzt werden. In Steinbrüchen zertrümmert er riesige Knäpper innerhalb weniger Minuten. Wie arbeitet er?

P1030490

Fallbrecher bei SSAB in Schweden

In dem zu erkennenden senkrechten Rohr wird ein Gewicht nach oben gezogen und je nach Modell – hier ca. 5 m – fallen gelassen. Die Aufprallenergie zerschlägt dann das darunterliegende Material. Die Energie beträgt ca. 200.000 Joule. Zum Vergleich: ein Hydraulikhammer mit 8 Tonnen Eigengewicht schlägt ungefähr mit 15.000 Joule zu. Sinngemäß haben Sie hier eine zielgerichtete Fallkugel. Nur die Kugel müssen Sie nach jedem Schlag wieder einsammeln. Hier brauchen Sie das Gewicht nur wieder nach oben ziehen. Rechnen Sie damit, dass man mit so einem Gerät 4-5 Mal pro Minute zuschlägt. Die Schlagenergie ist so gewaltig, dass Sie sogar Stahlblöcke damit zerstören können. Während ein Hydraulikhammer nur in das Material eindringen würde, bricht hier das Material. Wenn Sie mit so einem Gerät an einem Fundament arbeiten, zerbröselt der Beton und trennt sich quasi allein von der Bewehrung. Der Verschleiß eines solchen Gerätes ist erstaunlich gering. Da das Gewicht nicht zusätzlich beschleunigt wird, sondern nur durch die Erdanziehung angetrieben wird und somit quasi im freien Fall durch das Rohr gleitet, findet kaum Verschleiß statt.

P1030513_web

Hammerkopf des oben gezeigten Modells.

Die Spitze, welche natürlich am meisten beansprucht wird, ist das eigentliche Geheimnis des dänischen Herstellers. Stellen Sie sich die Spitze sinngemäß wie das Gegenstück eines Suppentellers vor. Halbrund, in der Größe eines Handschuhs eines Torwarts. Ausschlaggebend ist der Verschleiß der Hammerspitze. Allerdings beweist diese Spitze eine sehr hohe Standfestigkeit. Nach Aussage eines Unternehmers, der damit täglich Stahl bearbeitet, tauscht er die Spitze ca. alle 2 Jahre. Interessant ist auch, dass die Schlagenergie sich nicht in den Bagger fortsetzt, wie das beim Hydraulikhammer der Fall ist.