Betonrückbau ist eine aufwendige Angelegenheit. Schwere Bagger mit brachialen Anbauwerkzeugen zerstören eine Gebäudestruktur. Anschließend muß das Moniereisen aus dem Beton getrennt werden und mit großem Aufwand der Bauschutt weiter zerkleinert und sortiert werden.
Hierzu entwickelte ein Designstudent bereits vor einiger Zeit nun eine Art Abbruchroboter, der mit Wasserkraft Beton zerstört. Das ist erst einmal nicht grundlegend Neues, aber die Idee dahinter ist nicht uninteressant. Zumindest so interessant, das er für diese Studie in Zusammenarbeit mit Atlas-Copco bereits 2013 einen Design-Award erhalten hat.
In einem Gehäuse sind zwei Wasserdüsen installiert, welche mit hohem Druck den Beton zerstören. Dieses Gehäuse ist mit einem Unterdrucksystem ausgerüstet, welches nun das Wasser-Beton-Gemisch absaugt. In einer Zentrifuge werden nun Wasser und Beton wieder voneinander getrennt. Das Wasser kann aufbereitet und wieder benutzt werden. Das Wasser soll zu 95% wiederverwertet werden können. Vorteilhaft ist, das so gut wie keine Erschütterungen entstehen. Auch Lärm wird dieses System kaum machen.
Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist, das kaum noch Staub anfällt. Das ist unter gesundheitlichen Aspekten sicher ein wichtiger Punkt und auch hier würde das Thema Staubbindung eine andere Bedeutung bekommen.
Der Vorstellung des Designers nach, werden mehrere ERO´s in einem Gebäude positioniert. Die Geräte sind alle mit einem Steuerungssystem verbunden. Nun scannen die Geräte die Umgebung und es wird ein Prozess gestartet, wo die Geräte mit dem Rückbau beginnen.
Was nun noch überbleibt, ist das Stahlskelett, welches aber mit entsprechendem Werkzeug auch erheblich leichter der Wiederverwertung zugeführt werden kann. Zumal das Material frei von Betonrückständen sein soll.
Das Besondere an der Idee ist aber auch, das der Designer sich noch weitere Gedanken gemacht hat. Denn auch das nun getrennte Material soll ja wiederverwertet werden. Das Wasser-Beton-Gemisch ist in einer Zentrifuge voneinander getrennt worden und die Betonrückstände sollen in Behälter gefüllt werden. Diese Behälter werden in eine Fabrik gebracht, wo aus diesem Material wieder neue Bauteile daraus gefertigt werden sollen.
Die Idee ist grundsätzlich beachtenswert. Aber ob dieses System einmal Marktreife bekommt, hängt auch von der Verwertbarkeit von Recyclingbeton ab. Da mit bisher bekannten Systemen eine Arbeitstiefe von bis zu 40 cm in einem Arbeitsgang erreicht werden können , ist abzuwarten, in welchem Zeitrahmen ein Rückbau durchzuführen ist. Wenn dieses System allerdings Marktreife erlangen sollte, wird ein Umdenken beim Rückbau im Allgemeinen stattfinden müssen.
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