Baumschere

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Wie der Name schon verrät, werden mit diesem Anbauwerkzeug Bäume geschnitten. Je nach Modell lassen sich damit aber auch Büsche, Hecken, Energieholz und Sträucher schneiden.

Je nach System drückt ein Hydraulikzylinder ein Messer das Holz an ein festes Gegenlager, oder 2 Messer umfassen das Material und schneiden es dann. An den Baumscheren sind zumeist auch Haltegreifer mit verbaut, die das zu schneidene Material festhalten. Somit kann es dann nicht mehr entweichen (Zwangsschnitt).

Baumscheren gibt es bereits für Bagger ab 3 t. Die großen Baumscheren können bis zu 2.500 kg wiegen, schneiden dann aber auch Bäume bis zu 50 cm Stammdurchmesser. Sehr wichtig ist hierbei natürlich die Holzart. Eine Erle läßt sich einfacher schneiden als eine Eiche. Achten Sie daher immer auf die Angaben für Hartholz. Bei der hier gezeigten Baumschere ist es sehr von Vorteil, das die Schere 360° Grad frei gedreht werden kann. Dies ermöglicht es, auch große Äste gezielt aus einem Baum zu entfernen. Das Drehwerk ist in dem Fall aber dann nicht dazu gedacht, die Schere mit dem Material zu drehen, sondern nur um zu positionieren. Hier ist das Drehwerk der schwächste Punkt und würde bei Überlastung schnell Schaden nehmen. Daher ist die richtige Arbeitsweise, dann den Ast abzulegen, die Schere optimal auszurichten, um anschließend das Material neu aufzunehmen und dann an den Zielort zu verbringen.

Wichtig beim Schneiden ist, dass man sich darüber im klaren sein muss, dass – sobald man einen Baum abgeschnitten hat – die Frontbelastung schlagartig zunimmt. Bei einer Eiche z.B. sind das sogar  ca. 800 kg je Festmeter. Stammdurchmesser ca. 50 cm. Und da so ein Baum ja auch gern mal 5-6m lang ist, sind das dann schnell  4 Tonnen Zusatzgewicht.

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Rohdichte verschiedener Holzsorten, in g/cm³

  • Fichte  0,30 – 0,64
  • Kiefer  0,30 – 0,86
  • Eiche   0,39 – 0,93
  • Buche  0,49 – 0,88

Angaben sind von – bis, Angaben hängen vom Feuchtigkeitsgehalt der Bäume ab.

Ein weiterer Vorteil dieser Art Baumscheren ist, dass die geschnittenen Bäume gleich passend geordnet abgelegt werden können. Oder – für den Weitertransport – sogar direkt auf einen Anhänger .

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Baumschere mit Tiltrotator für volle Bewegungsfreiheit

 

 

 

 

 

 

 

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Dazu differieren die sogenannten Fällgreifer. Sie halten den Stamm nicht fest, sondern umklammern ihn nur für sich selbst, um die Säge oder das Messer zu fixieren. Der Baum fällt dann mehr oder weniger unkontrolliert. Nachdem der Baum dann gefallen ist, kann er mit der Greiffunktion verladen oder umgelagert werden. Häufig werden die Fällgreifer auf Rückezüge aufgebaut. Dort sind sie pendelnd aufgehängt.

Bei den Fällgreifern gibt es mehrere Varianten in der Schneidetechnik. Einmal eine Kettensäge, alternativ ein Messer, welches an der Unterseite des Greifers verbaut ist und eine rotierende Scheibe, auf die eine Sägekette gespannt ist. Die Greifarme ziehen das Holz an den Grundkörper, wobei dann das fest verbaute Messer somit das Holz abschneidet. Allerdings sind dieser Variante dann Grenzen beim Baumdurchmesser gesetzt. Aber dennoch lassen sich auch hiermit Bäume bis ca. 250 mm ernten.

DSC00436webAls eine neue Variante, auch Biomasseaggregat genannt, findet sich dieses Gerät hier links. Vom grundsätzlichen System mit den Haltearmen ist hier nichts anders, wie bei anderen Systemen. Besonders ist hier das Schneidsystem. Auf eine rotierende Scheibe wird eine Sägekette gespannt. Diese Scheibe wird von einem Axialkolbenmotor angetrieben, welches der Scheibe sehr viel Kraft bringt.

Ein Vorteil diesen Systems liegt darin, das selbst sehr dicke Bäume geschnitten werden können, da das Gerät mehrfach von verschiedenen Seiten den Baum schneiden kann. Dieses Gerät kann pendelnd, aber auch mit einem Festanbau versehen und somit auch an einem Bagger verbaut werden.

 

 

Warning SignBeim Arbeiten mit einer Baumschere beachten Sie bitte unbedingt die Gesamtlänge des Baumes. Ansonsten kann beim Schneiden die seitliche Schwinglast dazu führen, dass die Haltearme der Schere den Baum nicht mehr halten können. Aufgrund der Länge schneiden Sie besser zweimal.

Berücksichtigen Sie auch unbedingt den Wind, da die zusätzliche Windlast ein nicht zu unterschätzender Faktor ist!

Anbei ein Video verschiedenster Baumscheren

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