Schienenknacker

Wie der Name schon sagt, kann man mit diesem Gerät Eisenbahnschienen (Gleisschienen) brechen. Ein Schienenknacker schneidet auch keine Schienen, sondern er bricht sie. Der Begriff Schienenschere ist zwar noch weit verbreitet, ist jedoch nicht korrekt.

Schienen sind sehr hart. In Deutschland oder in vielen Ländern Europas sind Schienen mit der Härte UIC 60 verbaut. Diese Schiene ist ein Standardprodukt und gehört zur Klasse der schweren Vignolschienen. Das heißt, es ist ein genormtes Produkt, welches in seiner Härte klare Werte erfüllen muss. Die Schienen sind aus einem Kohlenstoff-Mangan-Stahl gefertigt. Somit kann man auch festlegen, wieviel Kraft ein Schienenknacker haben muss, um so eine Schiene zu brechen. Auf jeder Schiene muss übrigens ein sogenanntes Walzzeichen vorhanden sein. Dieses gibt Auskunft über die Art und Beschaffenheit des Materials. Übrigens wiegt eine UIC-60-Schiene pro Meter ca. 60 kg.

Aufgrund der Härte der Schiene erfolgte das Trennen bisher häufig mit einer Flamme. Da der Arbeitsvorgang an sich aber gefährlich ist, Rauchgase aufsteigen (BImSchV) und passendes Personal kaum zu bekommen ist, wird der Einsatz in den kommenden Jahren weitestgehend eingestellt werden. Dieses Trennschweißen (autogenes Brennschneiden) erhitzt das Metall auf Schmelztemperatur bzw. Zündtemperatur, und eine Sauerstoffdüse bläst dann das flüssige Metall aus der Fuge. Da diese Art von Trennen freihändig erfolgt, ist dieser Vorgang ziemlich gefährlich. Umherfliegende Metalltropfen und Dämpfe können zu schweren Verletzungen führen. Körperliche Fitness ist hier übrigens vorteilhaft.

Beim Trennschweißen ist Folgendes zu beachten:

  1. Richtiger Druck des Schneidsauerstoffs
  2. Richtiges Vorwärmen: beinhaltet die Gründlichkeit des Vorwärmens sowie das Verhältnis von Sauerstoff und Brenngas (ein Parameter, der die Schneiddüse und den Bediener betrifft)
  3. Richtige Düse für das zu schneidende Material
  4. Richtige Auswahl des Brenngases
  5. Geeignete Schneidgeschwindigkeit
  6. Ein Gasversorgungssystem (Brenngas und Sauerstoff), das geeignet ist, die erforderliche Menge an Gas mit dem erforderlichen Druck zu liefern.
  7. Verbrauch an Brenngas, Sauerstoff und Düsen.

Hier wird auch deutlich, wie wichtig gut ausgebildetes und geschultes Personal ist. Aber genau hier liegt inzwischen ein Problem. Sie finden kaum gutes Personal, welches diese Arbeiten durchführen kann. Dazu kommt noch, dass Sie mit der Leistung eines Schienenknackers etwa dreimal so schnell sind.

Wie funktioniert denn der Schienenknacker nun?

Der Schienenknacker fixiert die Schiene in seinem Maul. Die Messer pressen eine Kerbe (Sollbruchstelle) in das Metall. Schneiden können sie die Schiene nicht. Durch den Druck, der nun weiter auf einen Teil des Schienenstranges wirkt, bricht die Schiene an der Kerbe ab. Ein Video hierzu folgt noch.