Hydraulikhammer abschmieren
Das richtige Abschmieren des Hydraulikhammers
„Wie? Das kann man falsch machen? Fettpresse dran und fertig. Wo ist das Problem?“
Leider kann man da doch etwas falsch machen. Ein Hydraulikhammer sollte immer im stehenden Zustand, mit aufgesetztem Meißel abgeschmiert werden. D.h. Meißel und Schlagkolben liegen aufeinander. Im liegenden Zustand kann es vorkommen, das Hammerfett zwischen die Aufschlagsflächen des Schlagkolbens und des Meißels kommt. Aber da gehört es gar nicht hin.
Wenn der Hydraulikhammer dann wieder gestartet wird und der Schlagkolben auf den Meißel trifft, kann es zu einer explosionsartigen Verdrängung der Meißelpaste kommen. Im schlimmsten Fall werden die Kolbendichtungen vom Zylinder zerstört.
Seit einigen Jahren gibt es bereits automatische Schmieranlagen. Sie wurden entwickelt, um den Verschleiß an stark beanspruchten Hydraulikhämmern möglichst gering zu halten. Hier wird dauerhaft, während des gesamten Betriebes des Hydraulikhammers immer etwas Hammerfett in das Gehäuse gedrückt. Somit ist eine dauerhafte Schmierung sichergestellt. Allerdings ist nun wenigstens zweimal am Tag eine Sichtkontrolle der Fettkartusche notwendig. Leider kommt es ab und an vor, das die Kontrolle der Kartusche vernachlässigt wird und die Kartusche leer läuft. Dann kann es natürlich für den Hammer ein schnelles Ende bedeuten.
Absolut ungeeignet ist normales Fließfett, wie es z.B. für das abschmieren des Kettenlaufwerkes benutzt wird. Dieses Fett ist nicht Hochtemperaturbeständig, enthält kein Trennmittel und würde innerhalb kürzester Zeit verdampfen. Somit würde der Hammer, wie hier zu sehen, ohne Schmierung arbeiten.
Im übrigen wird dann auch der Meißel erhitzt. Dieser verliert dann seine Härte und wird instabil. In den meisten Fällen bricht er dann ab oder verbiegt sich sogar. In den Fällen, wenn er dann als Hebel mißbraucht wird, ist ein Schaden vorprogrammiert. Häufig führt so ein Fall ja zu Streitigkeiten mit dem Händler, den in einem solchen Fall keine Schuld trifft. Hier ist der Anwender immer dazu anzuhalten, sein Werkzeug entsprechend zu pflegen. Anhand von Bruchbildern ist es nachweisbar, warum ein Meißel gebrochen ist.
„Welches Fett soll ich denn dann benutzen?“
Das Fett für den Hydraulikhammer wird häufig Hammerfett oder Meißelpaste genannt. Die Meißelpaste ist eine mineralölhaltige Paste, welche häufig Kupferfarben ist. Die Eigenschaften dieser Paste sind wie folgt:
- Guter Korrosionsschutz
- Guter Temperaturbereich bis zu 1100°C
- Gute Trennwirkung
- Gute Verschleißreduzierung
- Hohe Druckaufnahmefähigkeit
In der Paste sind sinngemäß kleine Metallkugeln (Microgröße), welche im Zusammenspiel mit der Paste die Trennwirkung erreichen.