Abbruch- und Sortiergreifer
Definition: Zweischaliger, hydraulischer Greifer mit Siebrippen oder perforierten Schalen. Über eine Dreheinheit lässt sich das Greifmodul hydraulisch endlos drehen. In der Regel Unterschraubmesser, im Regelfall verschraubt.
Ein großes Unterscheidungsmerkmal ist, ob der Greifer einen hydraulisch angetriebenen Drehkranz oder nur einen hydraulischen Drehmotor hat. Natürlich ist der Greifer mit dem hydraulischen Drehmotor günstiger, aber er ist auch nicht wirklich für den Abbruch geeignet. Für kleine bzw. leichte Abbrüche wie eine Gartenlaube oder Garagen reicht er aber allemal. Der mit dem Drehmotor ausgelegte Greifer ist den Anforderungen im richtigen Abbruch, wo auch mal an einer Bodenplatte herumgebrochen wird, langfristig nicht gewachsen. Technische Probleme sind vorhersehbar. Idealerweise hat Ihr Greifer einen doppelt gelagerten Drehkranz. Dieser nimmt die Kräfte noch besser auf.
Häufig tritt auch das „Problem“ auf, dass sich der Greifer, mit Material im Maul, wegdreht. Das ist aber kein „Problem“, bzw. der Greifer ist nicht defekt, sondern der Drehmotor im Drehkranz schützt sich selber. Wenn die Belastung zu hoch wird, wird über ein Überlastventil (auch als Schockventil bekannt) Öl durchgelassen und der Greifer dreht. Hier muss man also überlegen, welcher Belastung der Greifer ausgesetzt ist. Denn im Abbruch dient ein Abbruch-Sortiergreifer als unterstützendes Werkzeug und ist in erster Linie kein Abbruchwerkzeug, wie z.B. eine Abbruchschere! Das heißt, einfache und leichte Bauwerke wie Garagen und alte Gebäude, welche in Ziegelbauweise erstellt worden sind, sind damit zu bewältigen. Aber keine Betonstrukturen, wie leider ab und an zu beobachten.
Eine große Rolle für die Lebensdauer spielt auch hier die Wartung. Der zuständige Mitarbeiter sollte das Gerät täglich warten. Lieber einmal mehr abgeschmiert als einmal zu wenig. Material, welches zwischen die Bauteile gekommen ist, sollte sofort entfernt werden. Dies wird leider viel zu oft vernachlässigt!
Den zu Ihrem Bagger passenden Greifer entnehmen Sie bitte der Grafik. Berücksichtigen Sie bitte, dass es sich hier nur um eine Empfehlung handeln kann, da diverse Faktoren zu berücksichtigen sind.
In den orangen Säulen steht das Gewicht des Greifers, und darunter finden Sie das Baggergewicht.
Die eine Frage wird sich immer wieder stellen. Was mache ich mit dem Greifer überhaupt? Brechen Sie nur damit ab, oder reißen Sie damit auch mal ganze Decken aus Gebäuden? Dann würden wir Ihnen immer einen Greifer empfehlen, der sich in der oberen Gewichtsklasse für Ihren Bagger bewegt. Verladen Sie damit aber „Gelbe Säcke“, reicht Ihnen sicher auch eine leichte Variante.
Welche Faktoren spielen bei der Auswahl des Greifers eine Rolle? Lastdiagramme sind jeweils zu den entsprechenden Trägergeräten zu berücksichtigen. Im Schadensfalle dient das Lastdiagramm als Grundlage für entsprechende Berechnungen. Ein 21-Tonnen-Mobilbagger ist anders zu bewerten als ein 21-Tonnen-Kettenbagger, ein Kurzheckbagger oder ein Umschlaggerät anders als ein konventioneller Bagger. Beachten Sie daher immer das Lastdiagramm Ihres Baggers. Vergessen Sie bei der Berechnung nicht das Schnellwechselsystem und die Adapterplatte.
Immer wieder kommt folgende Situation vor: Ein Unternehmer hat zwei Bagger. Als Beispiel nehmen wir einen 12-Tonnen-Mobilbagger und einen 21-Tonnen-Kettenbagger. Nun benötigt er einen Abbruchsortiergreifer und meist kommt dann die Idee auf, dass man doch sicher für beide Bagger den gleichen Greifer nutzen kann. Hier kommt nun ein Punkt, der zu beachten ist:
Meist scheitert es bereits am Schnellwechselsystem. Sie müssten jedesmal die Adapterplatte umschrauben. Die Hydraulikkupplungen werden dabei noch das kleinste Problem sein. Des Weiteren wird Ihre „eierlegende Wollmilchsau“ für den 12-Tonnen-Mobilbagger zu schwer sein oder für den 21-Tonnen-Kettenbagger viel zu leicht. Mit dem Mobilbagger wackeln Sie rum, als würden Sie auf Wackelpudding stehen, und der Kettenbagger zerreißt Ihnen den Greifer, weil Sie damit viel zu schwere Arbeiten durchführen werden. Weil Sie ja was schaffen wollen. Das ist normal und auch vollkommen nachvollziehbar.
Für jede Baggergewichtsklasse wurde extra eine Anbaugeräte-Gewichtsklasse entwickelt. Aus gutem Grund. Wie schon erwähnt, gibt es für jeden Bagger ein Lastdiagramm. Wenn Sie es gewohnt sind, mit dem 21-Tonnen-Bagger bestimmte Gewichte zu heben, dann werden Sie das auch mit dem in dem Fall zu leichten Greifer machen wollen. Nur muss auch der Greifer dafür ausgelegt sein. Das ist er nun in der Konstellation nicht mehr. Irgendetwas wird kaputtgehen, und das wird der Greifer sein.
Als Drehdurchführung bezeichnet man auch eine Vorrichtung, die es ermöglicht, eine mechanische Drehbewegung durch eine Behälterwand hindurch zu übertragen.
Ein weiterer Punkt, welcher für die Qualität eines Greifers spricht, ist, wie hier auf dem Bild zu sehen, die Querverstrebung in einer gerippten Schale. Zum Teil werden die Verstrebungen nur auf die Stege aufgesetzt. Die Stabilität ist hierbei nicht so hoch wie bei eingelassenen und ordentlich verschweißten Stegen.
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