Staubbindung

Staub – er umgibt uns überall. Normalerweise ist das auch nicht weiter tragisch, da er in normaler Umgebung so klein ist, dass er den Körper nicht belastet. Sobald es aber um Stäube geht, deren Größe oder Menge vom körpereigenen Schutzsystem nicht mehr aufgefangen werden können, wird es gesundheitsgefährlich. Ebenso erzeugt der Staub bei den Nachbarn in der Umgebung meistens ein schlechtes Gefühl, was dazu führt, dass schnell die Behörden eingeschaltet werden.

Auf den Baustellen setzen sich immer mehr die sogenannten Staubbindeanlagen durch. Der normale Wasserstrahl, der nach wie vor häufig eingesetzt wird, bietet im Vergleich eine geringere Wirkung. Warum ist das so?

In den Staubbindeanlagen wird durch das Mischen von Luft und feinvernebeltem Wasser ein Aerosol erzeugt. Da sich in dem Gehäuse zudem eine Turbine befindet, die dieses Aerosol nun mit hoher Geschwindigkeit aus der Maschine drückt, wird das Aerosol in einem weiten bzw. hohen Umkreis verteilt.

Wassernebel kommt von links. Entfernung zur Staubentstehung ca. 35m

Wassernebel kommt von links. Entfernung zur Staubentstehung ca. 35m

Dieses Aerosol verbindet sich in der Umgebungsluft mit den dort befindlichen Staubteilchen. Das Gesamtgewicht von Wasser und Staub wird nun so hoch, das es dann schneller zu Boden sinkt. Einmal am Boden, wird es durch den nachfolgenden Wassernebel weiter am Boden festgehalten. Ein Vorteil bei dieser Art der Staubbindung ist auch, dass die Baustelle nicht durchnässt wird. Durch einen C-Schlauch werden in der Stunde ca. 12.000 Liter Wasser gedrückt. Bei normalem Druck von ca. 4-5 bar, der in den Ringleitungen der Städte normalerweise vorherrscht. Somit werden auf einer Abbruchbaustelle, wo den ganzen Tag abgebrochen wird, rund 80.000 bis 100.000 Liter Wasser verbraucht. Hingegen verbraucht eine Staubbindeanlage erheblich weniger. Bei einer Maschine mittlerer Größe sind das rund 4.500 Liter Wasser pro Stunde.

Entscheidend aber ist der Aufstellort der Maschine. Der Wassernebel sollte dort wirken, wo sich der meiste Staub befindet. Da die Turbine einen Luftstrom erzeugt, macht es keinen Sinn, das Gerät möglichst nah am Entstehungort zu platzieren.

Hier muss allerdings ein Umdenken stattfinden. Während bei einem C-Schlauch, wenn er in Aktion tritt, der Strahl sofort auf die Mauerteile trifft und augenscheinlich eine Staubbindung stattfindet, benötigt der erzeugte Wassernebel 2-3 Minuten, um wirksam zu werden. Allerdings verbreitet er sich auch weiter. Das Gesamtvolumen des Wassernebels ist manchmal nicht sofort erkennbar. Selbst in Entfernungen von 50-70 m von der Maschine kann es vorkommen, dass noch ein feiner Wassernebel niedergeht. Die Temperaturen spielen auch eine wichtige Rolle. Wärme lässt die feinen Wassertropfen aufsteigen, bis sie auf ein Staubkorn treffen und wieder absinken. Wenn Sie mit einer Staubbindeanlage arbeiten, ist insgesamt grundsätzlich mit sauberer Luft zu rechnen.

Die Umgebung ist staubfreier

Die Umgebung ist staubfreier.

Bei Recyclingarbeiten legt sich ein feuchter Film über das Recyclingmaterial und reduziert die Staubbildung so bereits im Vorfeld. Gerade beim Einsatz von Brech- und Siebanlagen entsteht viel Staub. Die verbauten Wassereinheiten an Brech- und Siebanlagen versprühen hier meist zu große Wassertropfen. Hier besteht sicherlich noch Verbesserungspotenzial.

Übrigens bedeutet weniger Wasser auf der Baustelle in der Regel auch sauberere Fahrzeuge, sauberere Straßen und weniger Gewicht für das abzutransportierende Material. Bei einem Sattelzug mit durchfeuchtetem Material in der Mulde kommen schnell 2-3 zusätzliche Tonnen zusammen.

Wer kennt es nicht?

Wer kennt es nicht?

Ein weiterer Punkt sind die C-Schläuche, die auf der Baustelle herumliegen und sich durch die Schutthaufen schlängeln. Wer kennt es nicht? Risse, Löcher….. Und ausgerechnet jetzt ist der Vorrat aufgebraucht. Neue Schläuche müssen erst neu beschafft werden.

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Standard Einschraubdüse

Die Düsen bestehen zumeist aus 2-3 Bauteilen. Wir empfehlen, die Düsen zum Wochenende hin auszubauen und übers Wochenende in Zitronensäure oder Essig zu legen. Das löst eventuell vorhandenen Kalk, und Sie können damit sicherstellen, dass Ihre Anlage gut gewartet auch ordentlich arbeitet. Das Innenleben besteht aus einem Diffusor und eventuell aus einem zusätzlichen Filter (je nach Einsatz). Da aber das Wasser zumeist aus einer städtischen Ringleitung kommt, ist das Wasser sehr sauber. Zumal im Gesamtzulauf der Anlagen ein Filter verbaut sein sollte, der vorhandene Verunreinigungen entfernt. Den Filter brauchen Sie nur kurz auszubauen, einmal auszuwaschen, und er kann dann wieder verbaut werden. Das dauert nur wenige Minuten.

Wenn für die Staubbindung das Wasser nicht aus einer Ringleitung entnommen wird, sondern direkt aus einem Fluss oder Hafenbecken, benötigen Sie einen UV-Filter. Dieser Filter bestrahlt das durchfließende Wasser und tötet eventuell vorhandene Legionellenbakterien ab. Legionellenbakterien werden über die Atemwege aufgenommen.

Das UV-Licht arbeitet mit einer Lichtwellenlänge von 220-280 nm, welche die Bakterien zerstört. Wichtig ist hier, eine nicht zu kleine UV-Einheit zu wählen, da das Licht das fließende Wasser durchdringen muss. Der Begriff UV-Filter ist jedoch ein wenig irreführend. Denn das Licht filtert das Wasser nicht, sondern kann nur eine Reaktion auslösen. Die Reaktion ist hier einmal das Abtöten der Bakterien sowie das Ausflocken der Algen. Die Algen verklumpen miteinander. Anschließend muss ein richtiger Filter geschaltet sein, der die Feststoffe dann auffängt.

Das gilt übrigens für alle Verfahren der Wasserentnahme aus offenen Gewässsern und bezieht sich nicht nur auf eine Staubbindeanlage.

technik-und-sicherheitBei längerer Stillstandszeit einer UV-Filteranlage sollte man das Wasser aus der Lampe entfernen, da sich sonst Algen an den Wänden absetzen und diese die Wirksamkeit bei erneuter Betriebsaufnahme be- oder verhindern.