Abbruchschere

Entwickelt wurden die leichteren Abbruchzangen, um den Anforderungen der größeren Höhen für Long-Front-Bagger Genüge zu tun. Geringeres Gewicht bei gleicher oder höherer Kraft wie mit einem Pulverisierer. Zudem kann der Baggerfahrer die Schere selbst bei schwierigen Bauteilen genauer positionieren. Dennoch ist hier viel Feingefühl und Erfahrung notwendig. Wenn sich am Bagger der Stiel nur 1 cm bewegt, sind das bei 40 m Auslage bereits schnell 4 m. Der zur Zeit höchste Abbruchbagger kann auf 90 m arbeiten.

 

 

 

Im Gegensatz zu Pulverisiererbacken sind die Scheren mit einem schmalen Maul ausgerüstet. Das bedeutet, dass hier die Brechkräfte höher sind. Somit ist auch die Materialgüte des abzubrechenden Materials sehr entscheidend. An dem Beispiel hier ist die Kraft bei gleicher Maschinengröße, um bis zu 100% größer. Das schmalere Gebiss wiegt natürlich auch etwas weniger. 500 kg sind hier nicht ungewöhnlich.

Universal

Brechkraft ca. 740 t

Pulverisierer

Brechkraft ca. 330 t

 

Die Pflege eines solchen Gerätes ist, wie bei allen Anbauwerkzeugen, extrem wichtig. Natürlich liegen die Werkzeuge in Dreck und Schlamm. Das sieh auch meist sehr wüst aus, macht den Geräten aber meistens nichts. Worauf man wirklich achten sollte, ist das tägliche Abschmieren sowie das Entfernen von Fremdkörpern. Auch die Kontrolle der außen- und innenliegenden Hydraulikschläuche und Anschlüsse ist zu empfehlen. Schrauben und Muttern sind regelmäßig auf festen Sitz zu kontrollieren.

Eine Abbruchzange ist im hinteren Teil häufig mit Hartstahlschneiden ausgerüstet. Im vorderen Bereich sind Brechzähne verbaut. Diese Scheren werden gerne an Long-Front-Baggern angebaut und im Hochabbruch verwendet. Geringes Gewicht bei hohen Schneidleistungen ist speziell für diesen Bereich sehr vorteilhaft. 360° Grad frei drehend sind auch hier Standard. Weiterhin zeichnen dieses Werkzeug geringe Staubentwicklung sowie geringe Lärmentwicklung aus. Die Hartstahlschneiden sind austauschbar und in der Regel auch mehrfach wendbar. Auch hier ist darauf zu achten, dass ein Austausch verbrauchter Messer nicht zu spät erfolgt. Wenn der Messersitz wieder aufgebaut werden muss, bedeutet das u. U. ein mehrtätiger Aufenthalt in einer Werkstatt -> unnötige Folgekosten.

Häufig sind Abbruchzangen auch mit einem Wechselzahnsystem ausgerüstet. Auch hier ist auf den Zahnsitz zu achten. Die Folgekosten für den Wiederaufbau einer Zahnsitzhalterung sind nicht unerheblich.

Die häufige Frage nach der Leistung einer solchen Zange hängt von vielen Faktoren ab.

  • Bagger- und Zangengröße
  • Betonbeschaffenheit
  • Konstruktion der Bauteile
  • Erfahrung des Baggeristen

Durchschnittliche Leistungsdaten einer Schere mit ca. 2 Tonnen Einsatzgewicht sind 18 – 26 m³/Std., je nach Güte des abzubrechenden Materials.

Durch technische Bauteile wird bei einigen Herstellern  eine Erhöhung der Kraft erreicht, sog. Kraftverstärker, besser bekannt als Booster. Hier entwickelt jeder seine eigenen Erfahrungen. Der Booster ist ein kompliziertes Bauteil, welches in kundige Hände gehört. Eine Reparatur ist nur von einem Fachbetrieb zu empfehlen, da dieses Bauteil wirklich sehr speziell ist.

P1050946Andere Hersteller bleiben bei dem System: große Zylinder gleich viel Kraft.

 

 

 

 

 

Da die Zangen meist drehbar sind, ist es ein Leichtes, die Zange zu positionieren. So kann man auch schwierige Bauteile passgenau abbrechen. Durch die Drehbarkeit wird außerdem erreicht, dass die Zange weniger beschädigt wird. Die Zange passt sich quasi dem Bauteil an und wird somit auch optimal ausgelastet.

  • Baugröße: 0,25 t – 12,5 t.
  • Trägergröße: 2 t – 150 t.
  • Maulöffnung: 29 cm – 230 cm

Warning SignFür einen ordungsgemäßen Einsatz mit dem Gerät empfehlen wir dringend, sich die Zeit zu nehmen und sich die Bedienungsanleitung des Anbaugerätes in Ruhe durchzulesen.

  • Vor der ersten Benutzung oder bei längerer Stillstandszeit sollten Sie das Werkzeug einige Male im „Leerlauf“ benutzen. Gerade beim Erstanbau kommt es immer wieder zum sogenannten Dieseleffekt. Das bedeutet, dass Luftbläschen, die sich im Öl befinden, bei plötzlichem Einsatz (Kaltstart) stark komprimiert werden (Kavitation). Dabei werden sie so stark erhitzt, dass eine Selbstzündung des Luft-Gas-Gemisches auftreten kann. Diese Mini-Explosionen sind so stark, dass sie Dichtungen zerstören können. Außerdem altert das Öl schneller. Sie können es daran erkennen, dass das Öl schnell dunkel wird, da bei der Verbrennung Ruß entsteht. Daher auch der Begriff Dieseleffekt. Beim Betrieb im Leerlauf wird das Öl warm, die Luftbläschen verteilen sich besser und werden zudem an der Hydraulikpumpe abgeschieden.